Die verzerrte Wahrnehmung der Pandemie-Maßnahmen in China

Die Zeitschrift Analyse und Kritik veröffentlichte ein Gespräch mit dem Chuang Kollektiv

Die im Westen verbreiteten Mythen über den »allmächtigen« chinesischen Staat zeigen sich auch in einer verzerrrten Wahrnehmung der Pandemie-Maßnahmen in China. Diese hätten weniger die Allmacht, sondern eher die Schwächen des Staates offenbart, analysiert das Chuang-Kollektiv. Und: Ohne die koordinierte Anstrengung von Hunderttausenden Menschen hätte das Virus in China niemals eingedämmt werden können. Was geschah, wie der Stand der Pandemiebekämpfung, des Staatsumbaus und des Klassenkampfes ist, erzählt Chuang im Interview.
Sowohl in den westlichen Medien wie von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) wird die Ansicht vertreten, Chinas Umgang mit der Pandemie sei so erfolgreich gewesen, weil der Staat über enorme Kapazitäten verfüge und mit seinen autoritären Methoden tief in das gesellschaftliche Leben eindringen und es kontrollieren konnte. In eurem Buch argumentiert ihr recht überzeugend, dass die Pandemie vielmehr die Schwäche des Staates offenbart habe und der Staat die Krise nur bewältigen konnte, weil er seine Schwäche erkannte und seine Befugnisse an die lokalen Behörden und spontan gebildete Gruppen von Freiwilligen delegierte.

Analyse & Kritik 14.12.2021

Chuang ist ein internationales kommunistisches Kollektiv, das eine gleichnamige Zeitschrift und einen Blog herausgibt. Es veröffentlicht dort Interviews, Übersetzungen und Originalartikel über den Aufstieg Chinas und die Kämpfe derer, die unter ihm zu leiden haben.