Arbeiteraktivistin und Feministin verschwunden
Weniger die Festnahme von Li Qiaochu überrascht, denn die Tatsache, daß ihr Aufenthaltsort weiterhin unbekannt ist.
Die Frauenrechts- und Gewerkschaftsaktivistin Li Qiaochu wurde am 16. Februar in Peking von den Behörden verschleppt und wird bis heute vermisst. Während willkürliche Verhaftungen in China an der Tagesordnung sind, ist der Mangel an Informationen über ihren Aufenthaltsort nach einem Monat ungewöhnlich. Es wird vermutet, dass ihre Inhaftierung mit der gleichzeitigen Verhaftung ihres Partners Xu Zhiyong, eines führenden Aktivisten in China, zusammenhängen könnte. Im Dezember 2019 versuchte Qiaochu, die Aufmerksamkeit auf das harte Vorgehen gegen Bürgerrechtsaktivisten zu lenken, das ihren Partner als eines der Hauptziele einschloss. Daraufhin wurde sie unter strenger Beobachtung gestellt, wobei die Beamten der öffentlichen Sicherheit vor ihrem Haus postiert waren und ihr folgten. Das Verschwinden könnte auch auf ihre lautstarke Kritik an den menschlichen Folgen des Umgangs mit dem Coronavirus zurückzuführen sein - vor ihrer Inhaftierung war sie in einem Freiwilligenteam aktiv, das den Mitarbeitern der Stadtreinigung kostenlose Atemmasken zur Verfügung stellte und Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden, half.
Wir dürfen sie und die anderen Aktivistinnen nicht vergessen, die in China nach wie vor unter willkürlichem Arrest stehen.
Quelle: Made in China Journal bei facebook
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