Arbeiterfotografie

Angesichts der oftmals schrillen neoliberalen kulturellen Entwicklungen, ist der Nachruf auf den Arbeiterfotografen Wang Yuwen im chinesischen Magazin Sixth Tone erwähnenswert. Seine zutiefst berührenden Bilder sind Teil einer Geschichtsschreibung von unten. Es lohnt, sich Zeit für die Schwarzweißfotografien zu nehmen.

Wang Yuwen, Chronist der chinesischen Arbeiter, ist verstorben

Wang Yuwen, der aus einer Bergarbeiterfamilie stammt, konzentrierte sich auf das Fotografieren von Arbeitern in Industrieanlagen wie Minen, Stahlwerken und Kraftwerken.

Der renommierte Fotograf Wang Yuwen, der Generationen von Arbeitern im Nordosten Chinas inmitten des rasanten industriellen Wandels fotografiert hat, ist am vergangenen Samstag verstorben, wie die China Photographers Association mitteilte. Er war 75 Jahre alt.

Wang wurde 1948 als Sohn einer Bergarbeiterfamilie in der nordöstlichen Provinz Liaoning geboren, einer industriellen Basis, auf die sich das Land seit der Gründung der Volksrepublik China stützte. Er fand seine Berufung in der Fotografie, nachdem er die Kamera seiner Schwester, eine Marke namens Happiness, benutzt hatte, die damals fünf Yuan kostete.

Ab 1966 lieh sich Wang die Kamera aus, um eine Reise von Peking nach Shanghai zu fotografieren. Und während er 1968 auf einem Bauernhof im ländlichen Liaoning arbeitete, lernte er sein Handwerk von einigen älteren Fotografen und besuchte später einen Fotografie-Workshop in einer örtlichen Ausstellungshalle.

Hier geht der Bericht weiter mit einer Auswahl seiner beeindruckenden Fotografien.