September 12, 2025

Fragwüdige Ergebnisse der Bildungsoffensive

Die Unzufriedenheit der chinesischen Jugend wächst

Fragwüdige Ergebnisse der Bildungsoffensive

Der Aus- und Umbau des Bildungssystems brachte den Betroffenen nicht den erhofften Erfolg.

Hochschulabsolventen in China gehen zwei Jobs nach, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen

Das Leben als Hochschulabsolvent verlief für Liu Chang, der 2020 seinen Bachelor-Abschluss in Akupunktur und Massage an der Hebei-Universität für Traditionelle Chinesische Medizin gemacht hat, nicht wie erwartet.
Seit 2022 arbeitet er in der Verwaltung eines Gemeindekrankenhauses in Shijiazhuang, Hebei. Wie viele andere Hochschulabsolventen in China hat er festgestellt, dass sein Gehalt nicht ausreicht, um über die Runden zu kommen. Deshalb hat er im September einen Straßenstand eröffnet, um sein Einkommen aufzubessern. (...)

VOA 21.12.2023

China produziert viel zu viele Akademiker, braucht aber Facharbeiter

Seit zwei Jahrzehnten versuchen die chinesischen Behörden, ein duales Ausbildungssystem nach europäischem Vorbild zu schaffen. Die Erfolge sind mehr als bescheiden.

NZZ 16.4.2024

Jobmesse

Chinas Jugend rebelliert gegen lange Arbeitszeiten

Die Gegenreaktion auf eine Reihe viraler Videos sagt viel über den Wandel der Einstellungen aus
Es ist eine altehrwürdige Tradition, dass Chefs über die vermeintliche Faulheit ihrer Untergebenen murren. Dies öffentlich zu tun, ist jedoch selten klug. China bildet da keine Ausnahme. Anfang des Monats verteidigte Qu Jing, Kommunikationschefin des lokalen Technologieriesen Baidu, in den sozialen Medien die zermürbende Unternehmenskultur. Der darauf folgende Sturm der Entrüstung verdeutlichte die wachsende Unzufriedenheit junger chinesischer Angestellter mit den im Land üblichen, mörderischen Arbeitszeiten.

Economist 16.5.2024

Chinas überqualifizierte Jugendliche, die Jobs als Fahrer, Arbeiter und Film-Statisten annehmen

(...) Viele befürchten jedoch, nie einen anständigen Job zu finden und sich möglicherweise mit einer Rolle zufrieden geben zu müssen, die sie sich nicht vorgestellt haben.
(...) Sie sind ziemlich verwirrt und haben das Gefühl, die Zukunft sei ungewiss. Diejenigen, die einen Job haben, sind damit nicht zufrieden. Sie wissen nicht, wie lange sie diese Position behalten können. Und wenn sie ihren aktuellen Job verlieren, was können sie sonst tun? (...)

BBC 3.1.2025

Chinesischer Essenskurierfahrer, Absolvent renommierter Universitäten wie Oxford, inspiriert andere dazu, positiv zu bleiben

Die Geschichte des 39-jährigen Ding Yuanzhao löst intensive Diskussionen über den sinkenden Wert akademischer Qualifikationen in einem schwierigen Arbeitsmarkt aus

SCMP 6 Juli 2025

Fake it till you make it: Chinas arbeitslose Jugend zahlt für den Schein eines Jobs

In China kämpft die Generation Z mit einer Jugendarbeitslosigkeit deutlich jenseits von zehn Prozent. Die Lage scheint für viele junge Menschen so verheerend zu sein, dass sie sich Fake-Büroplätze mieten. (...)
Geht es nach offiziellen Angaben der Regierung, sind in China derzeit 14,5 Prozent der 16- bis 24-Jährigen ohne Job. Die tatsächlichen Zahlen dürften aber deutlich darüber liegen. Im Sommer 2023 hatte ein chinesischer Uniprofessor erklärt, er gehe davon aus, dass die Jugendarbeitslosigkeit eher bei knapp unter 50 Prozent liege.
Arbeitslose Jugendliche flüchten in Fake-Büros
Wie die BBC berichtet, reagieren die betroffenen jungen Menschen ganz unterschiedlich auf die Situation. Während einige nicht mehr aus ihren Zimmern kommen, wo sie sich dem Social-Media-Konsum hingeben und sich von bestelltem Essen ernähren, mieten sich andere in eigens eingerichteten Fake-Büros ein.
Niemand möchte arbeiten, ohne ein Gehalt zu bekommen, oder – noch schlimmer – dafür bezahlen zu müssen. Doch Unternehmen dafür zu bezahlen, so zu tun, als ob sie für sie arbeiten, ist unter jungen, arbeitslosen Erwachsenen in China beliebt geworden. Dies hat zu einer wachsenden Zahl solcher Anbieter geführt. (...) Solche Unternehmen gibt es mittlerweile in Großstädten in ganz China, darunter Shenzhen, Shanghai, Nanjing, Wuhan, Chengdu und Kunming. Sie ähneln immer häufiger voll funktionsfähigen Büros und sind mit Computern, Internetzugang, Konferenzräumen und Teestuben ausgestattet. Und anstatt nur herumzusitzen, können die Teilnehmer die Computer nutzen, um nach Jobs zu suchen oder ihr eigenes Start-up-Unternehmen zu gründen.

t3n 17.8.2025