Bucherscheinung zur Kulturrevolution
Der Anfang vom Ende des chinesischen Sozialismus

Rezension von Felix Wemheuer ( in Jungle World 2019/43 ):

In " Der Anfang vom Ende des chinesischen Sozialismus« beschäftigt sich Wu Yiching, Professor für chinesische Geschichte an der Universität Toronto, mit den »kleinen Affen«, die Maos Aufruf zur Rebellion gegen »die Machthaber des kapitalistischen Weges innerhalb der Partei« nicht nur ernst nahmen, sondern weit darüber hinausgingen. Es entstand eine rebellische Massenbewegung von unten. Deren radikale Kräfte forderten sogar die Zerschlagung des bürokratischen Staatsapparats und die Errichtung von Kommunen...
https://jungle.world/artikel/2019/43/aufstand-der-kleinen-affen
Aus der Verlagsankündigung:
Als Mao Zedong 1966 in China die Kulturrevolution lostrat, wollte er »großes Chaos unter dem Himmel« stiften. Dann erhob sich die radikalisierte Jugend gegen die Parteioffiziellen. Die Rebellion entglitt dem Zugriff der Regierung und erreichte ein Ausmaß, das der »Große Vorsitzende« nicht erwartet hatte.
In Die andere Kulturrevolution lässt Wu Yiching die prägenden historischen Momente Revue passieren, erzählt aus der Perspektive der Rebellen und Rebellinnen, die erst Maos Aufruf folgten und dann von ihm verraten wurden. Laut Wu trieben sie die Kulturrevolution von unten an, sprengten die Grenzen des Maoismus und entwickelten eine grundsätzliche Kritik an Chinas Sozialismus. Als die Partei- und Staatsorgane 1967 unter den Massenangriffen kollabierten, setzte die Führung die Volksbefreiungsarmee ein, und die Kulturrevolution verschlang ihre Kinder. Die folgende Niederschlagung der Massenbewegungen war laut Wu ein erster Schritt in Richtung auf die großen Reformen, die Chinas Gesellschaft ab Ende der 1970er Jahre grundlegend verändern sollten.
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