January 12, 2024

CATL

Der größte chinesische Hersteller von Lithium-Ionen-Akkus und seine Niederlassungen in Deutschland

CATL

Contemporary Amperex Technology Co. Limited (CATL)  ist der größte chinesische Hersteller von Lithium-Ionen-Akkumulatoren.  Mittlerweile zählt das Unternehmen zu den zehn größten Automobilzulieferern der Welt mit 83.601 Mitarbeitern (2021). Der Umsatz für das Jahr 2022 betrug rund 48 Milliarden Dollar.  In Arnstadt befindet sich die Europazentrale von CATL.  Zu den Kunden, die von den drei Thüringer Standorten beliefert werden, zählen unter anderem BMW, Daimler, Stellantis, Volvo, Jaguar Land Rover, sowie Volkswagen. (Infos von Wikipedia)

Das Unternehmen in Thüringen machte mehrfach Negativschlagzeiten.

250 Beamten im Einsatz - Straftaten im dreistelligen Bereich vermutet

Die bisher verdeckten Ermittlungen liefen seit Monaten. Nach Erkenntnissen der Zollfahnder sollen rund 1.500 Menschen aktuell bei CATL beschäftigt sein, von denen wohl offenbar rund 400 aus China kommen. Dazu kommen noch weitere Arbeiter auf dem Baustellengelände, die bei Subunternehmen angestellt sind und überwiegend aus Osteuropa stammen. (...) Allerdings stellten die Behörden am Mittwoch nur einen einzigen Verstoß gegen das Ausländerrecht fest. (...)
Chinesische Arbeiter fliehen von Gelände
Auslöser für die Großkontrolle war unter anderem eine erste Fahndungsaktion am 12. Oktober vergangenen Jahres auf dem CATL-Gelände. Nach Recherchen von MDR THÜRINGEN waren damals Ermittler der Bundespolizei für eine Kontrolle aufgetaucht und trauten ihren Augen kaum. Denn mit dem Eintreffen der Beamten verließen rund 50 Chinesen fluchtartig das Gelände in Richtung der angrenzenden Felder.

mdr 12.1.2923

Gut ein Dutzend Leiharbeiter beklagen Missstände im Zusammenhang mit ihren Nachtschichten im Logistikzentrum des Batterieherstellers CATL in Erfurt. Ihren Angaben nach stehen Löhne aus und sie vermuten eine Schlechterstellung gegenüber der Stammbelegschaft. Zudem hat der Personalverleiher mutmaßlich ohne Erlaubnis der Arbeitsagentur gearbeitet.
(...) Der chinesische Batteriehersteller selbst teilte auf Anfrage von MDR THÜRINGEN mit, dass nicht CATL direkt die Leiharbeiter in Erfurt eingesetzt habe, sondern ein Dienstleister verantwortlich sei. (...)
Die Leiharbeitsverträge des Verleihers nennen jedoch laut DGB-Beratungsstelle als Entleiher ausschließlich CATL und keinen Dienstleister. Die gesetzliche Folge einer fehlenden Verleiherlaubnis ist laut DGB-Berater Heinrichs, dass automatisch auch ein Arbeitsverhältnis zwischen Leiharbeiter und Entleiher zustande kommt.
Ausschnitt eines Leiharbeitsvertrags.
Der Leiharbeitsvertrag nennt als Entleiher ausschließlich CATL und keinen Dienstleister.

Außerdem hätten die ratsuchenden Leiharbeiter laut Heinrichs offenbar geringere Löhne als die Stammbelegschaft im Erfurter CATL-Logistikzentrum erhalten. Die Lohndifferenz von etwa zwei Euro pro Stunde ist Heinrichs zufolge unzulässig und als Verstoß gegen den Gleichstellungsgrundsatz des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes zu werten.
Zudem hätten mehrere Betroffene trotz geleisteter Arbeit zuletzt gar keine Lohnzahlungen mehr erhalten oder würden vertröstet. Jetzt forderten die Betroffenen die ausstehenden Löhne und Lohndifferenzen ein. (...)

Tagesschau 9.6.2023

Erfurt: Betrieb produziert auf Sparflamme – Hier müssen Mitarbeiter in den Zwangsurlaub

Ende 2022 nahm CATL im Industriegebiet Erfurter Kreuz mit zwei von sechs geplanten Produktionslinien den Betrieb auf. Die volle Kapazität wurde bislang nicht erreicht, was vor allem an der schwankenden Marktentwicklung und der Kundennachfrage liegt.
Diese Marktsituation führte dazu, dass eine Produktionslinie heruntergefahren wurde und die betroffenen Mitarbeiter vorläufig in den Urlaub geschickt werden mussten. So berichtet die „Thüringer Allgemeine“ über die Lage bei CATL und beleuchtet die Gründe für die Drosselung der Produktion. Ein Großkunde, das VW-Autowerk in Zwickau, setzte seine Produktion aus, was zu einer direkten Auswirkung auf CATL führte.

Thüringen24 2.1.2024

Anmerkung: Das Forum Arbeitswelten hat 2018 eine Broschüre herausgegeben, in der er u.a. um Betriebe in Deutschland in chinesischem Besitz geht. Zu der Zeit waren chinesische Unternehmen bemüht, sich an die in Deutschland herrschenden Regeln zu halten. Das hat sich inzwischen geändert und die Unternehmen zeigen sich ruppiger und man scheint auszutesten, wie weit man gehen kann, bis es Gegenwind von Behörden, Gewerkschaften und Belegschaft gibt.