Der Bildungsektor *Teil I * Arbeitsbedingungen
Der Beginn einer Artikelserie über die Probleme und Kämpfe im Bildungssektor
Die KPCh unternimmt große Anstrengungen, der Wirtschaft des Landes in der globalen Arbeitsteilung eine neue Rolle zuzuschreiben. Die Rolle der "Verlängerten Werkbank der Welt" zur Produktion einfacher Massenprodukte wurde an die benachbarten Länder wie Vietnam, Bangladesh oder Kambodscha weitergegeben, um selbst eine Industriemacht in der HiTech-Branche vom IT-Bereich von KI bis hin zu den sogenannten Zukunftstechnologien im Energie-, Umwelt- und Mobilitätssektor.
Es handelt sich um die größten investitionen und Umwälzungen im Bildungssystem weltweit. Berufsschulen in China bilden nun jedes Jahr rund 10 Millionen Fachkräfte aus. Die Schülerzahlen an den Berufsschulen hat sich in den letzten 10 Jahren nahezu verdoppelt. Mehr als 70 Prozent der neuen Mitarbeiter in strategisch aufstrebenden Industrien sind Absolventen von Berufsschulen. Die Zahl der Vollzeitlehrer an Berufsschulen stieg auf über 1,3 Millionen.
Der Bildungssektor ist zu einem Feld vielfältiger Konflikte geworden.
Zum Hintergrund: Mit Ausnahme der Hochschulen der Volksbefreiungsarmee ist der Besuch einer Uni mit der Zahlung von Schulgeld verbunden. Großeltern geben ihre Ersparnisse und Eltern nehmen Kredite auf, um ihren Nachkommen mit Hilfe der Bildung ein besseres Leben zu ermöglichen.
Das Hukou System (der Residenzpflicht) hat sich gelockert, ist aber immernoch eine Hürde für Kinder von Wanderarbeitern aus anderen Regionen und kann den Zugang zu den örtlichen Bildungseinrichtungen verwehren. Es gibt von den Arbeitsmigranten selbstorganisierte Schulen.
Berufsschulen und Universitäten verlangen Praktika, die oftmals keinen Bildungsauftrag erfüllen, sondern Unternehmen nur unbezahlte Arbeitskräfte (oft in der Fließbandarbeit) zuführen.
In den Bildungseinrichtungen sorgen Korruption, Intransparenz, schlechte Planung, unbezahlte Löhne und das Nichteinhalten des Bildungsauftrags für Proteste.
In diesem Blog folgt eine Reihe von Beiträgen von Spannungen und Protesten im Bildungssektor. Im ersten Teil geht es um die Beschäftigten im Bildungssystem.
Alle folgenden Beispiele stammen aus dem Infoportal "Yesterday".
- Hunderte pensionierte Lehrer versammelten sich am 28. Juni vor dem Bildungsministerium des Kreises Qidong in Hengyang, Provinz Hunan, um gegen die ausbleibenden Pensionszahlungen der örtlichen Regierung zu protestieren.
- Am 25. Juni traten Lehrer der Beijing Normal University Hanzhong Experimental School in den Streik, weil die Schule mehrere Monate lang keinen Lohn zahlen konnte. Es gab auch Rückstände bei der Rentenversicherung und der Wohngeldkasse.
- Am 9. Juli gingen mehr als 100 ehemalige Privat-, Vertretungs- und Kleinkinderlehrer aus verschiedenen Bezirken und Kreisen in Jiangxi zum Büro für Briefe und Besuche in Jiangxi, um die Regierung aufzufordern, das Problem ihrer Pensionen zu lösen.
- 7. August: Tausende von Privat-, Vertretungs- und Kleinkinderlehrern versammelten sich am Mittwoch vor dem Bildungsministerium der Provinz Liaoning und forderten, dass die lokale Regierung ihre Rentenversicherung neu beantragt. Die Lehrer, die sich für ihre Rechte einsetzen, hofften auch auf ein Gespräch mit dem Direktor, der jedoch erst am Abend auftauchte. „Es waren mehr als 1.200 Lehrer, die um ihre Rechte kämpfen, und sie trafen den Direktor nicht, wie sie gehofft hatten, während sie von 8 Uhr morgens bis nach 19 Uhr abends warteten!“