Die Neue Seidenstraße
Die "Belt and Road Initiative" wird begleitet von einer wachsenden Anzahl an Arbeitskonflikten
Die "Neue Seidenstraße" (oder "Belt and Road Initiative" BRI) ist ein wirtschafts- und geopolitisches Megaprojekt. 100 Länder sind darin eingebunden. In der Propaganda der Chinesischen Regierung erscheint es wie ein Entwicklungshilfeprojekt für wirtschaftlich rückständige Staaten, von dem beide Seiten profitieren. Die Infrastrukturprojekte sind meist finanziert durch Kredite von chinesischen Staatsbanken und gebaut von chinesischen Unternehmen. Bis zu 90 Prozent aller Seidenstraßen-Projekte gehen an Firmen aus China.
Bereits in der Anfangsphase zeigt sich die "Belt and Road Initiative" als konfliktträchtig im Bereich der betroffenen Beschäftigten. Wir können eine wachsende Zahl an Arbeitskonflikten beobachten, Proteste, Arbeitsniederlegungen bis hin zu gewalttägigen Auseinandersetzungen. Es wurde sogar mit Schußwaffen gegen protestierende Arbeiter vorgegangen, wie in Zimbabwe und Tadschikistan.
Das Engagement Chinas in Afrika ist ins Rampenlicht gerückt, nachdem zimbabwische Gewerkschaftsfunktionäre geltend gemacht hatten, chinesische Unternehmen würden "grob gegen" die Arbeitsgesetze verstoßen.
Chinesische Firmen sollen unterbezahlte Arbeiterinnen und Arbeiter gehabt, sie gezwungen haben, unentgeltlich Überstunden zu leisten, und keine angemessene Sicherheitskleidung zur Verfügung gestellt haben, so die zimbabwische Bauarbeitergewerkschaft Zimbabwe Construction and Allied Trades Workers' Union.
"Wir möchten die chinesischen Unternehmen, die in Zimbabwe tätig sind, davor warnen, dass die Gewerkschaft hart gegen sie vorgehen wird, wenn sie sich nicht an die geltenden Gesetze halten", sagte der Generalsekretär der Gewerkschaft, Muchapiwa Mazarura, gegenüber Newsday.
Laut Geoffrey Crothall, einem Sprecher der in Hongkong ansässigen NGO China Labour Bulletin, "exportieren chinesische Unternehmen ihren heimischen Managementstil" nach Afrika.
Die Rosa Luxemburg Stiftung hat aktuell eine Materialsammlung zum Thema "Die Neuen Seidenstraßen" veröffentlicht, auf die wir hier hinweisen möchten:
