Ehemaliges „Chinesenviertel“ in Hamburg
Rassismus und Erinnerungskultur in der Hansestadt

[Foto von Emma7stern - CC BY-SA 3.0]
Stolperstein in Chinatown
Zur Erinnerung an die Verschleppung von Chinesen durch die Gestapo soll am Montag ein Stolperstein verlegt werden.
Am Montag will der Kölner Künstler Gunter Demnig den 6.000. Stolperstein in Hamburg verlegen. Erinnern soll er an 13 Chinesen, die 1944 die Geheime Staatspolizei (Gestapo) verschleppt hat. Es ist auch die Erinnerung an eine fast vergessene Hamburger Stadtgeschichte: Das Hamburger „Chinesenviertel“, dessen Ende die Nazi-Verbrechen einleiteten. Auch Kultursenator Carsten Brosda (SPD) und der chinesische Generalkonsul Du Xiaohui haben sich zur Verlegung angekündigt.
Bei der von der Gestapo sogenannten „Chinesenaktion“, die der Höhepunkt der bereits länger andauernden rassistischen Diskriminierung gewesen war, verhafteten die Nazis rund 130 Chinesen auf St. Pauli. (...)
Mindestens 17 Chinesen starben an den Folgen des Gestapo-Terrors und der Zwangsarbeit.
Erst seit wenigen Jahren wird einer breiteren Öffentlichkeit auf die Verfolgung chinesischer Menschen und derer, die ihnen nahestanden, während der NS-Zeit in Erinnerung gerufen: Seit 2012 steht eine Tafel an der Schmuckstraße unweit der Reeperbahn, die an die Vergangenheit erinnert. Sie wurde kürzlich geschändet. Und erst Anfang vorigen Jahres erschien mit „Bis die Gestapo kam“ ein Dokumentarfilm über das Schicksal der Minderheit, die Opfer des NS-Regimes wurde. (...)
Meldung der taz vom 27.6.2021
Dokumentarfilm „Bis die Gestapo kam...“
„Neu-China“ auf St. Pauli
Warum der antichinesische Rassismus Kontinuität hat
Hamburgs vergessenes „Chinesenviertel“:
Roter Schnaps und Chongs Geschichte
Marietta Solty ist die älteste Wirtin auf St. Pauli. Ihre Hong Kong Bar erinnert an die einstige „Chinatown“ – und an ein NS-Verbrechen.
FREMDE HEIMAT
Dokumentarfilm aus dem Jahr 2009
