May 9, 2020

Filmtipp

Arbeitskampf beim chinesischen Elektronikzulieferer Chung Hong in der Sonderwirtschaftszone nahe Wroclaw in Polen

Filmtipp

Warum ich eine Dokumentation aus dem Jahr 2013 empfehle? Dieser Film zeigt die Rolle des chinesischen Kapitals in Zeiten der Globalisierung. Der "Blick von unten" auf die Auswirkungen chinesischer Investitionen in Europa beschreibt Folgen für die betroffenen ArbeiterInnen.

China dient als Projektionsfläche für unterschiedlichste Weltbilder. Es gilt als exotisch und wird gleichgesetzt mit asiatischer Weisheit und Harmonie, für andere ist es eine kommunistische Diktatur und es gibt auch noch die Vorstellungen von einem sozialistischem China, das den wachsenden Wohlstand der Arbeiterklasse und die internationale Solidarität als Ziel hat.

Arbeitskampf beim chinesischen Elektronikzulieferer Chung Hong

Diese Doku zeigt, daß chinesische Investitionen im Westen nicht allein dem Interesse an technischem Know-how folgt, sondern auch den Regeln der Profitmaximierung. Die ArbeiterInnen Chinas haben sich über die Jahre immer bessere Arbeitsbedingungen erkämpft, was das Kapital auf die Suche Produktionsstandorten an andere Länder ziehen läßt. Die Welt als Testfeld unterschiedlicher Strategien der Ausbeutung.

Sonder Ausbeutungs Zonen
Film über den Arbeitskampf beim chinesischen Elektronikzulieferer Chung Hong in der Sonderwirtschaftszone nahe Wroclaw in Polen.

Polen und dessen Sonderwirtschaftszonen laden zur Produktion unter niedrigen Lohnkosten ein. Doch die ArbeiterInnen stehen den Kapitalinteressen entgegen und sie entschlossen sich zu einem Arbeitskampf.

Die ArbeiterInnen entwickelten ein Bewußtstein für die Globalisierung und wollten mit ihren Forderungen auch grenzüberschreitend gehört werden.

Chung Hong produziert für den südkoreanischen Multi LG, der in der gleichen Sonderwirtschaftszone angesiedelt ist. Etwa die  Hälfte der 200 ArbeiterInnen organisierte sich in einer  Gewerkschaftszelle. Die  Unternehmensleitung reagierte mit Repression. Als ein Teil der ArbeiterInnen in den Streik trat, wurden alle Beteiligten gefeuert. Für sie machte es keinen Unterschied, daß das Unternehmen aus einem "sozialistischen" Land kommt.

(Karsten Weber)