July 29, 2023

"Gefangene werden nicht gemacht!" Das deutsch-chinesische Verhältnis im Jahre 1900

Der Deutsche Kolonialismus und die "Hunnenrede" von Kaiser Wilhelm II.

"Gefangene werden nicht gemacht!" Das deutsch-chinesische Verhältnis im Jahre 1900

Kurz vor der Jahrhundertwende entstand in China eine Widerstandsbewegung gegen ausländische Kräfte. Die Aufständischen waren in chinesischen Kampfkünsten geschult, verfügten aber nicht über Schusswaffen und wurden daher von den Europäern „Boxer“ genannt. Im Frühjahr 1900 erlebte die Boxerbewegung in einer Belagerung des Gesandtschaftsviertels in Peking ihren Höhepunkt. Dort wurde der deutsche Gesandte Clemens von Ketteler auf offener Straße erschossen.

Am 27. Juli 1900 hielt Kaiser Wilhelm II.  in Bremerhaven anlässlich der Verabschiedung des deutschen Ostasiatischen Expeditionskorps (China-Expedition) die „Hunnenrede“zur Niederschlagung des Boxeraufstandes im Kaiserreich China. Der bekannteste Auszug dieser Rede:

„Kommt ihr vor den Feind, so wird derselbe geschlagen! Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht! Wer euch in die Hände fällt, sei euch verfallen! Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in Überlieferung und Märchen gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutscher in China auf 1000 Jahre durch euch in einer Weise bestätigt werden, daß es niemals wieder ein Chinese wagt, einen Deutschen scheel anzusehen!“

Die nach China gesandten Soldaten nahmen den Kaiser wörtlich. Sie versahen die Eisenbahnwagen, die sie an die Küste transportierten, mit Aufschriften wie „Rache ist süß“ oder „Pardon wird nicht gegeben“.

Denkmal in der Gemeinde Monsheim (Rheinhessen)

Noch heute wird ein Denkmal gepflegt, das den deutsche Chinafeldzug in Ehren hält.

Der gefallene Soldat wird sicher nur deshalb erwähnt, weil er der Sohn des Bürgermeisters war.

[Dieser Artikel wurde mit Informationen und Auszugen aus Wikipedia und Geschichtsbuch Hamburg verfaßt. Die beiden Fotos oben stammen von Wikipedia CC-BY-SA 3.0, die beiden unteren von Fritz Hoffmann (FAW).]