Ich bin mal eben in China…
Unsere Untersuchung der Arbeitsituation in Unternehmen mit Betrieben in Deutschland und China wurde als Bröschüre veröffentlicht. Die SoZ hat die Broschüre in ihrer Juliausgabe besprochen:

Das letzte Großprojekt von Forum Arbeitswelten lag im Aufbau von Arbeiterkontakten von Unternehmen in beiden Ländern. Meist begreifen sie sich lediglich als Beschäftigte „ihres“ Betriebes. Sie haben vielleicht noch einen Bezug zu Schwesterbetrieben in ihrer Region oder ihrem Land, aber nur selten zu denen im „Ausland“. Belegschaften in den verschiedenen Ländern wissen wenig oder gar nichts über die Lebens- und Arbeitsbedingungen ihrer Kolleg*innen im anderen Land. Das über zwei Jahre laufende Projekt hatte unter der repressiveren Politik Chinas mit zahlreichen Hürden zu kämpfen, doch es gelang auch, einen direkten Austausch von Arbeiter*nnen beider Länder zu ermöglichen. Die Ergebnisse dieses Austauschs wurden in einer 74 seitigen Broschüre zusammgengefasst. Sie erschien in einer deutschen und einer chinesischen Ausgabe. Die Sozialistische Zeitung SoZ besprach das Heft:
Ein Restaurant in einem Arbeiterdorf nahe eines chinesischen Amazon-Betriebsgeländes. Es hatte sich herumgesprochen, dass Besuch aus Deutschland dort aufkreuzen würde. Dennoch war man unsicher, wieviele der chinesischen Beschäftigten kommen würden. Das Treffen fand während der Schicht statt und die KollegInnen mussten extra Überstundenabbau beantragen.Sechs bis sieben sind neugierig genug. Wie sich herausstellt, arbeiten sie in Vorgesetzten- und Spezialistenpositionen, sind aber durchaus auskunftsfreudig. Es wird ein ausgelassener Abend mit AmazonkollegInnen aus Deutschland und China sowie Engagierten, die den Austausch ermöglicht haben. Was Bad Hersfelder KollegInnen schon in Frankreich und Polen erleben durften, erfahren sie nun auch in China – hier fährt Amazon die gleiche Strategie. Auch in China liegt der Lohn etwas oberhalb des Mindestlohns, Arbeitsbedingungen und -abläufe sind ähnlich. Im Gegensatz zum europäischen oder amerikanischen Markt, hat Amazon in China nur einen geringen Marktanteil. Da sollte es doch nahe liegen, sich gemeinsam als internationale Arbeiterklasse zu organisieren...
Zur Onlineausgabe der Broschüre als PDF