October 23, 2024

Mörderische Arbeitszeiten

Überstunden gehören zur zermürbenden Normalität in Chinas Arbeitswelt

Mörderische Arbeitszeiten

Die NGO GoBlu / The BHive (Recherchezentrum für nachhaltige Mode) twitterte:

Ist ein Arbeiter von Luona Fashion gestorben, weil er 240 Stunden im Monat gearbeitet hat?

Bericht über den Kampf einer Familie für Gerechtigkeit, nachdem Wang Yongjun nach einer Schicht gestorben war. Es handelt sich [bei dem Unternehmen] um einen Lieferanten für Marken wie H&M und L Brands.

Auf der Homepage Kyna Intel heißt es:

Der Vorfall von Wang Yongjun, einem Arbeiter von Zhejiang Luona Fashion, wirft ein Schlaglicht auf das Problem der illegalen Überstunden und des unzureichenden Arbeiterschutzes in der chinesischen Fertigungsindustrie. Trotz seines plötzlichen Todes nach der Arbeit in seinem Schlafsaal hat die Fabrik wenig Interesse oder Verantwortung gezeigt, und die Familie kämpft seit vier Monaten um Gerechtigkeit.
Die wichtigsten Punkte in diesem Fall sind:
  • Illegale Überstunden: Es wurde festgestellt, dass Luona Fashion illegal Überstunden für seine Mitarbeiter angeordnet hat, die oft über die gesetzlichen Grenzen hinausgehen. Diese Praxis ist in chinesischen Produktionsbetrieben weit verbreitet und kann zu schweren gesundheitlichen Folgen führen.
  • Mangelnder Schutz der Arbeiter: Die Fabrik hat es versäumt, ihre Beschäftigten angemessen zu schützen, einschließlich rechtzeitiger Kontrollen im Schlafsaal und einer ordnungsgemäßen Untersuchung der Ursache für den Tod von Wang Yongjun.
  • Ineffiziente Durchsetzung der Arbeitsgesetze: Die Arbeitsaufsichtsbehörde der Stadt Haining hat trotz früherer Verstöße keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen, um das Problem der illegalen Überstunden bei Luona Fashion zu lösen.
  • Untätigkeit der Gewerkschaft: Die Luona Fashion Union, die angeblich zum Schutz der Arbeitnehmerrechte gegründet wurde, hat die Familie von Wang Yongjun nicht wirksam vertreten und sich nicht für ihre Rechte eingesetzt.
  • Mitschuld der Regierung: Das städtische Amt für Humanressourcen und soziale Sicherheit in Haining und der Gewerkschaftsverband von Haining haben es versäumt, ihrer Verantwortung für den Schutz der Arbeitnehmerrechte und die Durchsetzung der Arbeitsgesetze nachzukommen.
  • Dieser Fall gibt Anlass zu ernster Besorgnis über die Arbeitsbedingungen und die Behandlung der Beschäftigten in Chinas verarbeitender Industrie.(...)

Kyna Intel 20.10.2024

Das China Labour Bulletin ergänzte:

Im April dieses Jahres starb im Unternehmenen Zhejiang Jiaxing Haining Rona Kleidung ein Mitarbeiter nach der Arbeit einen plötzlichen Tod. Am 22. April wurde der Schwester des Verstorbenen nach Online-Video-Beschwerden, der Zutritt zur Fabrik verweitgert (...). Die Familie kämpft um ihre Rechte nun schon seit einem halben Jahr. Es ist sehr verbreitet, dass chinesische Produktionsunternehmen illegal Überstunden für ihre Mitarbeiter anordnen, und lange Überstunden schaden definitiv der Gesundheit ihrer Mitarbeiter.

CLB 21.10.2024