Proteste von Kleingewerbetreibenden
Die Flucht vor der Fabrikarbeit und die Hoffnung auf einen sozialen Aufstieg enden oft mit Betrug, Enttäuschung und Schulden
Die Besitzer kleiner Läden, sowie von Markt- und Straßenständen, kämpfen kollektiv um ihre Rechte.
30.11.. Hunderte von Händlern auf dem Xiaodongmen-Gemüsemarkt im Wuchang-Distrikt von Wuhan in der Provinz Hubei wurden Anfang des Monats benachrichtigt, daß sie 10 Tage Zeit hätten, um den Markt zu verlassen, da die Regierung ihn abreißen wolle, aber alle weigerten sich, auszuziehen, weil sie nicht konsultiert worden waren und man sich weigerte, eine Entschädigung zu zahlen. Am Donnerstagabend, dem 30. November, schickten die Behörden Tausende von mit Schutzschilden bewaffneten Abrisskommandos, Bautrupps und Regierungsbeamte auf den Markt, um den Abriss durchzuführen, was auf den hartnäckigen Widerstand der Mieter stieß. Es kam zu Zusammenstößen zwischen den beiden Seiten, bei denen mehrere Händler verletzt und von Krankenwagen auf Tragen abtransportiert wurden.
Am 30. Oktober blockierten mehr als hundert Fischhändler den Verkehr vor dem Baisazhazhou-Markt für landwirtschaftliche Erzeugnisse in Wuhan, um gegen Stromabschaltungen als Vergeltungsmaßnahme zu protestieren, weil sie beschlossen hatten, auf andere Märkte auszuweichen. Netizens behaupteten, daß der Baisazhazhou-Markt vor kurzem von einem plötzlichen Stromausfall betroffen war, der zum Verderben zahlreicher Fischprodukte und zu schweren Verlusten für die Fischhändler geführt hat.
Hunderte von Händlern demonstrierten am 3. November auf der Xianglong Road in der Stadt Changsha (Provinz Hunan), da die Regierung ihnen nicht erlaubt, ihre Stände aufzustellen und ihnen das Geld für die erhobenen Standgebühren nicht erstattet.
Verkäufer, die für ihr Recht kämpfen, wurden am 4. November auf dem Longtang-Nachtmarkt in Changsha von Städtischen Mitarbeitern unter der Leitung des Sekretärs der Xianglong-Straße sowie von Polizeibeamten geschlagen, wobei mindestens ein Verkäufer verletzt wurde und ins Krankenhaus musste. Die Verkäufer des Longtang-Nachtmarktes hatten bereits am 3. November protestiert und eine Aktion zum Kampf um ihre Rechte gestartet.
Weil Henan Taihang Logistics verschwunden ist, wurden Händler, die bei der Provinzregierung ihr Recht einforderten, verprügelt und vertrieben. Es heißt, Henan Taihang Logistics sei am 15. Januar über Nacht verschwunden. Gleichzeitig sind die Waren verschwunden, die vor der Flucht weiterverkauft worden sind, sowie die Löhne der Mitarbeiter, die Einlagen der einzelnen Filialen etc..
Am 16. Januar gingen die Händler zum Hauptsitz des Unternehmens, um ihre Ansprüche einzufordern, mussten aber feststellen, dass das Gebäude leer und der Verantwortliche längst verschwunden war. Dann beschlossen sie, zur Provinzregierung zu gehen, aber die Polizei begegnete ihnen dort mit Gewalt.
Henan Taihang Logistics wurde im Jahr 2023 als "Integritätsmanagement-Vorzeigeunternehmen" in der Stadt Zhengzhou ausgezeichnet. Jetzt ist das Logistikunternehmen auf der Flucht, Hunderte von Händlern wurden geschädigt und der Schaden beläuft sich auf zig Millionen.
Am 17. Januar versammelten sich mehr als hundert Lieferanten des geschlossenen BBK-Supermarkts in Hunan vor dem Büro für Schriftverkehr und Besuche der Provinzregierung von Hunan, um die Bezahlung von Waren zu fordern. Der BBK-Supermarkt gehört zum aktuellen staatlichen Umstrukturierungsprojekt in Xiangtan.
Quellen zufolge nahm die Sonderpolizei die meisten Personen am Tatort fest und brachte sie in Bussen in ein Auffangzentrum.