Anstieg an Streiks, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe
Nach den massiven Protesten am Ende des Lockdowns bleibt es in den Betrieben unruhig
Über hundert Arbeiter eines ausländischen Schuhlieferanten streiken in Hunan
Am 16. Februar streikten die Beschäftigten der Kaisheng-Schuhfabrik in der Provinz Hunan wegen Entlassungen und ausstehender Löhne, woraufhin die Polizei zum Tatort gerufen wurde
In der Zwischenzeit hatte die örtliche Regierung die Fabrik kürzlich für ihre "Inspiration" für die Stadt gelobt, und die örtliche Gewerkschaft organisierte leere Aktivitäten zum Internationalen Frauentag und politische Sitzungen, anstatt die Bedürfnisse der Arbeitnehmer zu verstehen und sie angesichts der anhaltenden Entlassungen zu vertreten
Kaisheng beliefert internationale Marken, darunter Nike und Crocs, die ihre Lieferketten angesichts des sich wandelnden wirtschaftlichen Umfelds in China verantwortungsvoll gestalten sollten.
Als Kaisheng im Jahr 2010 seine Schuhproduktion von Guangdong an den Rand der kleinen Stadt Yongzhou in der Provinz Hunan verlegte, war dies ein stolzer Erfolg für die lokale Regierung, die die Stadt auf die Landkarte der ausländischen Investitionen setzte: Kaisheng ist ein wichtiger Schuhhersteller für multinationale Marken wie Nike und Crocs. Am 31. Januar dieses Jahres bedankte sich die Lokalregierung bei Kaisheng im Rahmen einer öffentlichen Belobigungszeremonie und nannte das Unternehmen unter den zehn Top-Unternehmen, die die Stadt von Grund auf inspiriert" hätten.
Aber es war nicht alles gut. Etwas mehr als zwei Wochen später traten fast hundert Kaisheng-Beschäftigte in den Streik, um gegen Entlassungen und unbezahlte Löhne zu protestieren. Ein in den sozialen Medien veröffentlichtes Video zeigt, wie sich die Arbeiter am 16. Februar vor der Fabrik versammeln und die Arbeit verweigern, während die Polizei geschickt wird, um mit der Menge zu sprechen.
"Alle Arbeiter sind in den Streik getreten, da viele von uns von Entlassungen bedroht sind", heißt es im Titel des Videos. Die Arbeiter sagten, die Fabrik zahle ihre Löhne nicht aus, und sie vermuten, dass der Chef erneut eine Verlagerung plant. Nach Angaben der Zulieferer beschäftigte Kaisheng zuletzt etwa 3.400 Arbeiter, von denen fast drei Viertel Frauen sind.
Die Streiks im verarbeitenden Gewerbe stiegen von einem 3,5 Prozent Anteil an den gesamten monatlichen Streiks im Dezember 2022 auf über 25 Prozent im vergangenen Monat, wie aus der Streikkarte des CLB hervorgeht. (...)
Beindruckende Bilder vom LKW-Streik in Chengdu:
因为国内经济太差，开车拉货不赚钱
— 为自由而战-天山剑客 (@LonelyWarriorMa) April 2, 2023
4月2日 成都 所有卡车司机罢工，停运 pic.twitter.com/kkNbVqHj11