Tatjana Barbakoff
Ein Stolperstein für die Tänzerin Tatjana Barbakof. Wie Aufführungen russischer und chinesischer Tänze als "entartet" erklärt wurden

Tatjana Barbakoff wurde als Cilly Edelberg im August 1899 in Lettland geboren. Sie entstammte einer jüdischen Familie mit russischen und chinesischen Wurzeln. Bereits in jungen Jahren trat Barbakoff als Tänzerin auf. Tatjana Barbakoff war für ihre farbenfrohen Kostüme und ihre Aufführungen russischer und chinesischer Tänze bekannt. Ihr charakteristischer Tanzstil und ihre eigenwillige Schönheit machten sie berühmt.

„Traumhaft. Ihr Gesicht, ihr Minenspiel, so ganz sich in sich selbst bewegend, so ganz ohne jeden Willen mit uns im Zuschauerraum in Verbindung zu treten. Und ihre Tänze waren Träume, auch zauberische Brücken, von Stille zu Stille geschlagen. Und auf dieser Brücke stand die Tänzerin... Tatjana Barbakoff.“
Wie poetische Liebesbekundungen lesen sich die Rezensionen, die in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts über Tatjana Barbakoff in den großen Zeitungen des Landes zu lesen sind. Ob in Düsseldorf, Berlin, Paris oder München, überall in Theatern und Varietés waren ihre tänzerischen Darbietungen außergewöhnliche Ereignisse.
Nach der Machtergreifung der Nazis im Jahr 1933 galt ihre Kunst als „entartet“. Das Künstlerpaar zog nach Frankreich. Sie genossen ihre Freiheit und Sicherheit bis zum Einmarsch der Nazis. Im Januar 1944 wurde Barbakoff von der Gestapo gefangen genommen und in ein Lager in Drancy überführt. Im Februar desselben Jahres wurde sie nach Auschwitz deportiert und direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet.

Quellen: Liberationroute , Deutschlandfunk Kultur
Fotos: Das Verborgene Museum, Wikipedia