Tiananmen Massaker Gedenken
Die Massenproteste in Peking 1989 fanden ein gewaltsames Ende. Von einer Aufarbeitung kann nicht die Rede sein. Berichterstattung und offene Diskussion über dieses Thema ist nur in Hongkong möglich, nicht auf dem Chinesischen Festland. .
Gedenkveranstaltungen in Hongkong zu den Tiananmen Protesten von 1989
In Festlandchina ist es ein absolutes Tabuthema. Die Internetzensur ist gründlich und sperrt alle Seiten und Beiträge mit Bezügen zu den Tiananmen Protesten.
(*Obiges Foto zeigt ein Graffiti in einem Künstlerdorf in Guandong)
Vor dem Jahrestag sind Aktivisten und Angehörige der Opfer festgenommen , unter Hausarrest gestellt oder zwangsweise "in die Ferien" aus Peking weggebracht worden. Die "Mütter von Tiananmen", ein Netzwerk der Familien der Opfer, forderten eine ehrliche Aufarbeitung des Militäreinsatzes, eine Liste der Getöteten, Entschädigung für Familien und die Bestrafung der Verantwortlichen. Touristen, die am Jahrestag des Massakers auf den Platz wollten, wurden auch 2019 streng kontrolliert. Ausländische Journalisten durften den Platz gar nicht betreten und auch keine Fotos machen. Ein großes Aufgebot an Sicherheitskräften in Uniform und Zivil am Tiananmen-Platz verhinderte jede Aktion zum Gedenken an die Opfer.
In Hongkong waren Kundgebungen zu dem Anlaß möglich und sie haben dort eine Tradition. Die Veranstalter der Gedenkkundgebung 2019 gaben die Zahl der TeilnehmerInnen mit über 180.000 an, mehr als die Rekordzahlen der Jahre 2012 und 2014. Die Demonstration fand besonders starken Zulauf, weil die Atmosphäre in Chinas Sonderverwaltungsregion durch das Auslieferungsgesetz aufgeheizt war.
Auf die Arte Dokumentation über die Auseinandersetzungen 1989 wollen wir an dieser Stelle ausdrücklich hinweisen. Sie enthält auch beeindruckendes Bildmaterial aus der Zeit.