August 4, 2023

Der chinesische Automarkt in schwierigen Gewässern

Preiskampf und Entlassungen

Der chinesische Automarkt in schwierigen Gewässern

Die Entlassungen bei Ford sind da, und dieses Mal sind Berichten zufolge auch Arbeiter in China betroffen. Inmitten eines weltweiten wirtschaftlichen Abschwungs und der Angst vor einer Rezession haben Berichte über Entlassungen bei Ford in China für Aufregung gesorgt.
Einem Bericht von Bloomberg zufolge (der sich auf lokale Medienberichte stützt) könnten von den Entlassungsplänen von Ford Motor in China mehr als 1.300 Beschäftigte betroffen sein. Als Grund für die Entlassungen werden die rückläufigen Verkaufszahlen auf dem größten Automarkt der Welt genannt.

Outlook India 17.5.2023

Tesla entlässt Arbeiter in chinesischer Fabrik

Aus dem am Freitag veröffentlichten Bericht ging nicht hervor, wie viele Beschäftigte entlassen werden sollen und welche konkreten Gründe es für die Entlassungen gibt.
(...) Über die Entlassungen wurden zuerst von einem lokalen Online-Nachrichtenportal, Deep Analysis, am Donnerstag berichtet(...).
Teslas Gigafactory Shanghai, sein größtes und produktivstes Werk, beschäftigt etwa 20.000 Arbeiter (...)

Aljzeera 7.7.2023

Toyotas chinesisches Joint Venture entlässt rund 1000 Arbeiter

Das Joint Venture von Toyota Motor  in China teilte am Montag mit, dass es die Verträge von rund 1.000 Leiharbeitern vorzeitig gekündigt hat, was ein Zeichen für den Druck ist, den der Preiskampf auf dem weltgrößten Automarkt auf die Autohersteller ausübt.
Das Gemeinschaftsunternehmen von Toyota und der staatlichen Guangzhou Automobile Group (GAC) hat die Arbeiter am Wochenende entlassen und ihnen eine Entschädigung angeboten, sagten drei Arbeiter, die (...) nicht namentlich genannt werden wollten, gegenüber Reuters.
Die betroffenen Arbeiter wurden von Personaldienstleistern angeheuert und zur Arbeit in der Fabrik in der südlichen Stadt Guangzhou entsandt. (...)

Reuters 24.7.2023

Wenn Musk auf Sozialismus schwört

Auf Chinas E-Automarkt ist ein Preiskampf ausgebrochen, der die Branche zu zerfleischen droht. Der deutsche Autobauer VW steckt mittendrin.

Auch kreative Comedy-Autoren müssen auf so einen Plot erst mal kommen: Ende vergangener Woche unterschrieb Elon Musk einen offenen Brief, der auf Initiative des chinesischen Industrieministeriums zustande gekommen war. Darin bekannte er sich dazu, mit seiner Firma Tesla die „sozialistischen Grundwerte“ zu stärken. Auch Erzkapitalist Musk merkt gerade: Wer in China überleben möchte, muss sich den Spielregeln der kommunistischen Partei unterwerfen.
Derzeit ist die Lage nicht nur für Tesla angespannt, sondern für die gesamten Branche. Auf dem chinesischem Elektroauto-Markt, dem mit Abstand größten der Welt, tobt ein brutaler Preiskampf, der weite Teile der Industrie zu zerfleischen droht. (...)
Auch VW hofft darauf, dass der Preiskampf endlich nachlässt. Beim „China Auto Forum“ in Shanghai sprach China-CEO Ralf Brandstätter von einer „ungesunden Marktentwicklung“. (...) Die Zeiten mit dreistelligen Zuwachsraten sind vorbei, der staatliche Autoverband rechnet für 2023 „nur“ noch mit 36 Prozent Plus bei den Verkäufen. (...)

taz 11. 7. 2023