March 4, 2022

Die "angekettete Frau" und Frauenhandel in China

China Watch Blog: Über mafiöse Verhältnisse bei den Behörden

Die "angekettete Frau" und Frauenhandel in China

[Oben: Zugangskontrolle zum Dorf im Kreis Feng, Xuzhou (Foto auf Twitter von Jennifer Zeng 20.2.2022)]

Erst vor kurzem wurde hier im Blog über den Fall der "angeketteten Frau" in Xuzhou und über die massive Debatte in den Sozialen Medien berichtet.

Kurzfristig errichteter Zaun um das Dorf im Kreis Feng , Xuzhou (Foto auf Twitter von Jennifer Zeng 20.2.2022)

Der Publizist Au Loong-Yu hat sich um eine Einordnung des Falls in seinen sozialen und politischen Kontext bemüht:

Die Ermittlungen waren weit davon entfernt, die ganze Wahrheit herausfinden zu können, aber sie reichen aus, um die Absprachen zwischen den „Kunden“ (dem „Ehemann“ der Frau), der Mafia und den örtlichen Beamten in dieser schrecklichen Branche namens Menschenhandel aufzuzeigen, deren Hauptopfer Frauen und Kinder sind. (...)
Vor zehn Jahren veröffentlichte der Hongkonger Wissenschaftler Alvin So ein Buch, das sich auch mit dem Zusammenspiel von einer Mafia und den lokalen Regierungen befasste:
Die Mafia ist daran beteiligt, weil die korrumpierten lokalen Behörden sie brauchen, um den Bauern ihr Land wegzunehmen. Kathy Walker (2006) verwendete den Begriff „Gangsterkapitalismus“, um die Plünderung des öffentlichen Reichtums durch die Machthaber und ihre Handlanger zu beschreiben. Und He Qinglian (2006, S.93) berichtete, dass „örtliche Verwaltungen in ganz China kriminelle Organisationen als Schlägertrupps eingesetzt haben, um Stadtbewohner aus ihren Häusern und die Bauern von ihrem Land zu vertreiben“.
Die angekettete Frau von Xuzhou ist nur einer von Hunderttausenden von Fällen von Frauenentführungen. (...)

Weiter in Au Loong-Yus China Watch Blog in der taz.